Die Oberburg Gondorf, auch "Wasserschloss" genannt, ist mit Sicherheit eine der ungewöhnlichsten Burganlagen des Mittelrheingebietes. Im 13. Jahrhundert von Engelbertus "miles de Guntravia" im Dreieck zwischen Mosel, Nothbach und einer Felswand ("Ley") erbaut, diente sie bis zum Verkauf 1820 der Familie von der Leyen als Wohnsitz. Die den Bedürfnissen der Bewohner entsprechenden An- und Umbauten fanden ihre Fortsetzung im 19. und 20. Jahrhundert, als die Anlage den Erfordernissen des modernen Verkehrs angepasst und einem neuen Zweck zugeführt wurde: Seit Herbst 1985 lagern hier die Katasterbestände des Landeshauptarchivs Koblenz, und zwar die Katasterbestände im engeren Sinn. Es sind dies die Ergebnisse der Landesvermessung von Tranchot und Müffling und die von dieser abgeleitete Steueraufschreibung. Frühere Auflistungen, wie z.B. die Maria- Theresianischen Kataster, befinden sich im Haupthaus in Koblenz, ebenso die Verwaltungsakten der Katasterämter.
Die im Wasserschloss aufbewahrten Bestände 730 - 737 umfassen also Katasterkarten und -bücher des 19. und 20. Jahrhunderts aus den Regierungsbezirken Koblenz (einschließlich des ehemaligen Regierungsbezirks Montabaur) und Trier. Ursprünglich nach Ortsgemeinden und in Form von Inselfluren angelegt, sind die Dokumente nach Ortsalphabet sortiert und werden für die meisten Fragestellungen auch ortsweise benutzt. Die Findmittel sind doppelt vorhanden: Benutzer des Haupthauses können sich dort informieren, ob sich ein Besuch für sie in Kobern- Gondorf lohnt.